Wachsende Fallzahlen – wachsendes Leid

Liebe Interessierte

Mehr und mehr Menschen suchen Unterstützung bei der Opferhilfe beider Basel. Im vergangenen Jahr hat unser Team über 3000 neue Fälle eröffnet, 18% mehr als im Vorjahr. Wo die Nachfrage nach unseren Angeboten am stärksten zunahm und mit welchen Straftaten unsere Mitarbeitenden am besonders oft konfrontiert waren, können Sie in unserem Jahresbericht 2024 erfahren.

Die starke Zunahme hat verschiedene Gründe. Die Sensibilisierung der Bevölkerung zeigt Wirkung, unsere Beratungsangebote werden niederschwelliger und erreichen so mehr Menschen. Das ist ein wichtiger Fortschritt bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention.

Doch unsere Fallzahlen steigen leider auch deshalb, weil die Straftaten zunehmen. Das wird gerade bei schweren Körperverletzungen deutlich, die gemäss der polizeilichen Kriminalstatistik 2024 viel häufiger begangen wurden.

Hinter jedem Fall steht das Schicksal eines Menschen. In diesem Newsletter geben wir einige Geschichten wieder, zum Schutz der von Gewalt Betroffenen anonymisiert und verkürzt. Sie zeigen schonungslos auf, in welcher Form Gewalt in unserer Gesellschaft präsent ist, und geben Einblick in den Alltag einer gesetzlichen Beratungsstelle. Die zum Teil verstörenden Schilderungen machen gleichzeitig klar, wie wichtig die Angebote in unserem Netzwerk sind, von der Strafverfolgung bis zu den Organisationen, die Schutzunterkünfte und Therapieplätze anbieten.

Der ESC ist Geschichte. An den Musikshows und den Anlässen des Begleitprogramms feierte über eine halbe Million Menschen. Die Opferhilfe Schweiz war sehr präsent und betrieb eine 24/7-Hotline und vier Safer Spaces. Die geleistete Awarenessarbeit während dieser Woche war für die Schweiz einzigartig und soll Vorbild für vergleichbare Anlässe werden. In diesem Newsletter ziehen wir eine erste Bilanz.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Beat John
Geschäftsleiter Opferhilfe beider Basel

Steigende Fallzahlen – mehr Ressourcen

2024 hat die Opferhilfe beider Basel 18 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr eröffnet – das Wachstum hat sich nochmals beschleunigt. Der aktuelle Geschäftsbericht zeigt, wo die Nachfrage nach unseren Angeboten am stärksten zunahm und mit welchen Straftaten unsere Mitarbeitenden besonders häufig konfrontiert waren. Im letzten Jahr konnten wir die Leistungsverhandlungen mit den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft erfolgreich abschliessen. Dank der Anpassung konnten wir unsere Ressourcen sichern, um von Gewalt betroffene Menschen weiterhin bestmöglich unterstützen zu können.

Jeder Fall ein Schicksal

Jahr für Jahr steigen die Fallzahlen der Opferhilfe beider Basel. Jeder einzelne Vorfall handelt vom Leid eines Menschen. Anonymisierte Schilderungen von Gewaltbetroffenen, die wir verkürzt wiedergeben, zeigen schonungslos auf, in welcher Form Gewalt in unserer Gesellschaft ausgeübt wird.

Wertschätzung für Awarenessarbeit am ESC

Damit sich alle sicher und wohl fühlten, war Awareness am ESC grossgeschrieben. Das Konzept mit 24/7-Hotline, Safer Spaces und Mobile Awareness Teams in den Venues war in dieser Form einmalig für die Schweiz und soll Vorbild sein für andere Grossanlässe. Die Opferhilfe beider Basel betrieb zwei zentrale Angebote. Hier ziehen wir eine erste Bilanz. So viel vorweg: Viele Menschen bedankten sich bei unseren Mitarbeitenden und sagten, unsere Präsenz würde ihnen Sicherheit geben.