ESC: Was tun gegen Gewalt und Grenzverletzungen?

Liebe Leserin, lieber Leser

Am ESC werden Hunderttausende Menschen erwartet. Vom 10. bis 17. Mai werden sie in der St. Jakobshalle, im Eurovision Village, auf dem Square und dem Boulevard feiern, tanzen und ausgelassen sein. An einem solchen Grossanlass ist leider auch mit Gewalt und Grenzverletzungen zu rechnen. Queere Menschen sind dabei einem grösseren Risiko ausgesetzt, Opfer zu werden.

Wie bereiten sich die Fachstellen angesichts dieser Gefahren auf die grösste Musikveranstaltung der Welt vor? Welche Gewalterfahrungen machen Menschen der LGBTIQ-Community heute? Und was kann gegen zunehmende Gewalt und Grenzverletzungen getan werden?

Antworten auf diese nicht nur mit Blick auf den ESC überaus relevanten Fragen geben wir in diesem Newsletter. Sonja Roest, Leiterin Gewaltschutz und Opferhilfe Kanton Basel-Stadt, erklärt die umfassende Organisation, damit am ESC die Opfer rasch professionelle und kostenlose Unterstützung erhalten. Sim Eggler von der Fachstelle Gleichstellung Basel-Stadt, Milo Käser von der LGBTIQ Helpline und Alessandra Widmer von der Lesbenorganisation Schweiz LOS zeigen auf, wo gesellschaftlicher Handlungsbedarf besteht. Und wir erläutern, weshalb Hate Crimes einen Angriff auf unsere offene Gesellschaft darstellen.

Auch Kunst kann zur Sensibilisierung über geschlechtsspezifische Gewalt beitragen. Das macht die Künstlerin Suzanne Lacy deutlich. Ab dem 9. April ist im Museum Tinguely in Basel eine eindrückliche Arbeit der Pionierin feministischer und aktivistischer Performancekunst zu sehen. Weil die Videoinstallation Menschen aufrütteln und bei Besuchenden viele Fragen aufwerfen wird, hat Ausstellungskuratorin Sandra Beate Reimann Kontakt zur Opferhilfe beider Basel aufgenommen. Nun werden wir im Vorfeld alle Mitarbeitenden des Museums auf das Thema sensibilisieren. Und wir hoffen, dass sich möglichst viele Menschen aus der Region und darüber hinaus auf die wichtige Ausstellung von Suzanne Lacy einlassen werden.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Beat John
Geschäftsleiter Opferhilfe beider Basel

Hate Crimes – ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft

2023 wurden der LGBTIQ-Helpline in der Schweiz 305 Hate Crimes gemeldet – mehr als doppelt so viele als im Vorjahr. Diese erschreckende Zahl macht deutlich, wie gravierend die Bedrohung durch queerfeindliche Gewalt ist. Verlangt ist nicht nur verstärkte Unterstützung für Betroffene der LGBTIQ-Community. Es braucht auch eine gesellschaftliche Auseinandersetzung. Denn Hate Crimes stellen einen Angriff auf unsere offene Gesellschaft dar.

«Am ESC sollen sich alle willkommen und sicher fühlen»

Am Grossereignis ESC muss auch mit Gewalt und Grenzverletzungen gerechnet werden. Sonja Roest, Leiterin Gewaltschutz und Opferhilfe Kanton Basel-Stadt, erklärt im Interview, welche Massnahmen dagegen ergriffen werden. Und wie Opfer rasch professionelle und kostenlose Unterstützung erhalten können.

Präsent sein und die Vielfalt beachten

Welche Gewalterfahrungen machen Menschen der LGBTIQ-Community? Und welche Schritte braucht es, um Gewalt und Grenzverletzungen zu verhindern? Sim Eggler von der Fachstelle Gleichstellung Basel-Stadt, Milo Käser von der LGBTIQ Helpline und Alessandra Widmer von der Lesbenorganisation Schweiz LOS ordnen ein.

Im Museum für Gewalt sensibilisieren

In ihren Videoinstallationen inszeniert Suzanne Lacy geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt auf eindrückliche Weise. Für die neuste Ausstellung im Museum Tinguely wird die Opferhilfe beider Basel die Mitarbeitenden des Museums schulen.