Sag NEIN zu Gewalt!

2. Oktober: Internationaler Welttag der Gewaltlosigkeit

Der 2. Oktober ist gemäss des UNO Beschlusses aus dem Jahr 2007 der Internationale Welttag der Gewaltlosigkeit. Das Datum geht zurück auf den Geburtstag von Mahatma Gandhi. Angesichts der aktuellen Krisen auf allen Kontinenten und der zunehmenden Gewalt in Beziehungen, Gemeinschaft und Gesellschaft müsste dieser Tag eine unglaublich starke und wichtige Bedeutung haben. Aber dem ist leider nicht so.

Gemäss der UNO Resolution bietet dieser internationale Tag eine Gelegenheit, das Bewusstsein für die Gewaltlosigkeit durch Bildung und Medien zu verbreiten. Die Resolution bekräftigt den Wunsch nach einer Kultur des Friedens, der Toleranz, des gegenseitigen Respekts sowie der Gewaltlosigkeit.

Der Welttag ist nicht nur den grossen Konflikten und Kriegen gewidmet, sondern auch der Gewalt im Alltag sowie der Diskriminierung einzelner Gruppen.

Das Ausmass von Gewalt im Alltag können wir nur erahnen. Alleine die Zahl der Opfer von Gewalttaten, die täglich mit uns Kontakt aufnehmen und eine Beratung und Unterstützung ersuchen, ist hoch. Wir alle wissen, dass es eine sehr grosse Dunkelziffer gibt von Menschen, die sich nicht getrauen, von erfahrener Gewalt zu berichten, sich schämen, verstecken, resignieren…

Im Hinblick auf die Prävention befassen sich viele Studien und Wissenschaftler*innen mit der Frage nach den Ursachen von Gewalt und wie Gewalt verhindert werden kann. Noch zu wenige Studien befassen sich mit Fragen nach den Bedingungen der Gewaltlosigkeit und wie sie gefördert werden kann.

Ich erinnere mich noch vage an meine Masterarbeit in den 80er Jahren zum Thema der Friedenserziehung und den Aspekten des Lehrpersonenverhaltens. Ich hatte die Arbeit in den gesellschaftlichen Kontext der damaligen Zeit gestellt. Wenn ich mit der heutigen Zeit vergleiche, muss ich ernüchternd feststellen, dass es kaum bemerkenswerte Fortschritte gibt. Vielleicht schaue ich das ganze nur mit der falschen Brille an, mit der falschen Optik. Weg vom Weltgeschehen, hin zur Gemeinschaft, zu den Beziehungen und zum Individuum. Wie beurteilen Sie hier die Entwicklung zu weniger Gewalt, zu Gewaltlosigkeit?

Die Opferhilfe beider Basel setzt sich Tag für Tag mit Opfern von Gewalt auseinander. Wir hören zu, beraten, unterstützen, informieren, klären auf, vermitteln, motivieren, vernetzen, finanzieren … und setzen uns ein für eine Welt ohne Gewalt.

Für eine gewaltlose Welt!

Opferhilfe beider Basel

Beat John

Geschäftsleiter