Steigende Fallzahlen und wertvolle Hilfe

Die Mitgliederversammlung hat ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Der Jahresbericht verdeutlicht,  wie der Bedarf nach Opferhilfe steigt. Und wie wichtig das Angebot der Opferhilfe beider Basel ist.

Am 27. April fand die Mitgliederversammlung des Vereins gemeinsame Opferhilfe beider Basel statt. Dabei wurden die Jahresrechnung 2022 und der Jahresbericht 2022 einstimmig genehmigt. Die vier bisherigen Vorstandsmitglieder Denise Gilli (Präsidentin), René Broder (Vizepräsident), Corina Schweighauser (Projekte) und Fred Surer (Finanzen) wurden für zwei weitere Jahre in ihrem Amt bestätigt. Und als neues Vorstandsmitglied wurde Elisa Marti, die bereits seit August 2022 als Gast an den Sitzungen anwesend war, herzlich aufgenommen.

Vier Fälle von häuslicher Gewalt pro Tag
2022 wurden 2281 neue Dossiers/Fälle eröffnet. Dies entspricht einer Zunahme um 9 % gegenüber 2021. In den letzten vier Jahren werden über 40 % mehr Fälle registriert. 47 % der Fälle betrafen Häusliche Gewalt. Dies entspricht vier Fällen von Häuslicher Gewalt pro Arbeitstag.

Zusammen mit den offenen Fällen des Vorjahrs wurden 2022 insgesamt 4773 Beratungsfälle bearbeitet. Hinter jedem steht eine konkrete Situation, wo jemand Gewalt erfahren hat. Und wo unsere Fachleute alles daran setzen, die Folgen einer Straftat zu bewältigen. Durch Beratung, Unterstützung und die Vermittlung an andere Institutionen, Anwältinnen und Anwälte oder Schutzhäuser.

Wichtige Hilfe für Betroffene
Für die Betroffenen dieser Fälle hat die Opferhilfe beider Basel finanzielle Unterstützungen von CHF 1,8 Millionen ausbezahlt, dies im Rahmen der gesetzlichen Soforthilfe und längerfristigen Hilfe. Dazu gehören unter anderem Beiträge für Psychotherapie, Notunterkünfte, Anwalts- und Übersetzungskosten.

Gewinn und Verlust wechseln sich ab
Die Jahresrechnung 2022 schliesst mit einem Überschuss ab. In den beiden Vorjahren resultierte ein deutlicher Fehlbetrag. Diese Entwicklung hängt mit den Leistungsvereinbarungen mit den Trägerkantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft zusammen. Diese werden jeweils für vier Jahre abgeschlossen, aktuell von 2022 bis 2025. Weil die Fallzahlen stetig zunehmen, steigen während der Vierjahresperiode auch die Kosten. Die jährlichen Entschädigungen bleiben in dieser Zeit hingegen konstant.

Das führt dazu, dass in den ersten beiden Jahren einer Periode (2022 und 2023) jeweils ein Gewinn resultiert, in den beiden darauffolgenden (2024 und 2025) ein Verlust. Über die vier Jahre gesehen führt dies in der Regel zu einem ausgeglichenen Ergebnis.

2022 Jahresbericht