«Gewaltschutz und Opferhilfe»: Neuer Name und neue Aufgaben

Das ehemalige «Fachreferat» im Generalsekretariat des Justiz- und Sicherheitsdepartement heisst seit 2023 «Gewaltschutz und Opferhilfe». Die Abteilung widmet sich nebst häuslicher und sexualisierter Gewalt auch den Themen Prostitution, Menschenhandel und Opferhilfe. Zusätzlich beheimatet sie die Qualitätssicherung des Kantonalen Bedrohungsmanagements und das Gewaltmonitoring.

Die Abteilung «Gewaltschutz und Opferhilfe» verfolgt das übergeordnete Ziel, in all den genannten Bereichen den Gewaltschutz und die Opferhilfe zu verbessern. Sie ist auf strategischer und koordinativer Ebene tätig und pflegt den Kontakt zu zahlreichen Partnern auf verschiedenen Funktionsstufen.

Schwerpunkte «Häusliche Gewalt» und «Sexualisierte Gewalt»
Die Abteilung ist unter anderem strategisch für die Umsetzung der aktuellen Schwerpunkte «Häusliche Gewalt» und «Sexualisierte Gewalt» sowie Menschenhandel in der Kriminalitätsbekämpfung zuständig. Diesen Fokus hat der Regierungsrat für die Jahre 2022 bis 2024 festgelegt. Im Bereich häuslicher Gewalt startete letzten Herbst das Präventionsprojekt «Halt Gewalt», das vom Justiz- und Sicherheitsdepartement und dem Präsidialdepartement getragen wird. «Halt Gewalt» setzt auf Methoden der Gemeinwesensarbeit zur Prävention von häuslicher Gewalt. Zielgruppe des Projekts sind die Bewohnerinnen und Bewohner eines Stadtteils, die für den Umgang mit Betroffenen von häuslicher Gewalt aktiviert werden sollen. Es sollen soziale Netzwerke entstehen, die den Kontakt zu professionellen Akteuren herstellen und Betroffene niederschwellig unterstützen. Im Bereich sexualisierter Gewalt ist unter anderem die Einführung eines Runden Tisches geplant, wie es ihn schon seit vielen Jahren für den Bereich häusliche Gewalt gibt. Runde Tische sind – neben anderen Massnahmen – wichtige Gremien, um die Istanbul-Konvention (Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt) auf kantonaler Ebene koordiniert und mit gesammelten Kräften umzusetzen.

Kantonales Bedrohungsmanagement
Das Kantonale Bedrohungsmanagement ist am 1. März gestartet. Ziel ist es, damit frühzeitig Bedrohungen zu erkennen, die von Menschen ausgehen und auf andere Menschen gerichtet sind. Auf diese Weise kann diesen Situationen präventiv begegnet werden. Ein breites Netz von geschulten Ansprechpersonen aus allen Departementen kann der Abteilung Bedrohungen melden.

Zur Qualitätssicherung wird die regierungsrätliche «Kommission Gewaltschutz» etabliert. Sie besteht aus Mitgliedern aller Departemente. Gewaltschutz soll dadurch immer mehr zu einer gesamtkantonalen Aufgabe werden. Auch das Gewaltmonitoring, das sich aktuell im Aufbau befindet, wird auf die Mitwirkung der verschiedenen Departemente angewiesen sein. Unterschiedliche Stellen erheben zwar heute schon Daten, diese können aber noch nicht systematisch ausgewertet und nachvollziehbar aufeinander bezogen werden, sei es weil eine einheitliche Definition fehlt, die Datenqualität mangelhaft ist oder wichtige Teilaspekte nicht erfasst werden. Die Erarbeitung einer soliden Datenbasis bietet ein grosses Potenzial, um Gewaltphänomene, wie häusliche Gewalt besser zu verstehen. So sollen in Zukunft Massnahmen der Behörden evaluiert und dadurch wirksamer durchgeführt werden können.

Weiterführende Informationen

Präventionsprojekt «Halt Gewalt» – Verhaltenstipps, wichtige Beratungsstellen und weitere Informationen zu häuslicher Gewalt

Bedrohungsmanagement des Kantons Basel-Stadt